Initiative für
Wissenschaftliche Medizin

Desinformation durch Homöopathen in Österreich über Covid-19 = SARS-CoV-2


Man würde erwarten, dass in der derzeitigen Situation der Pandemie von SARS-CoV-2 selbst homöopathisch arbeitende Ärzte klar sehen können, was Sache ist und endlich darauf verzichten, Patienten mit Fehlinformationen zu versorgen. Man würde erwarten, dass sie jetzt in Informationen für Patienten diejenigen Maßnahmen besonders betonen, die bei der Eindämmung der Pandemie tatsächlich wirkungsvoll sind. Leider ist dem nicht so. Auf der Website der „Österreichischen Gesellschaft für Homöopathische Medizin“ gibt es jetzt auch eine Seite mit „Information“ für Patienten

https://www.homoeopathie.at/und-die-moeglichkeiten-der-homoeopathie-nutzen/

In den ersten beiden kleinen kurzen Zeilen werden kommentarlos in einem Satzfragment ohne Subjekt und Prädikat die offiziellen Empfehlungen zitiert, danach in großen Buchstaben die Aufforderung

UND die Möglichkeiten der Homöopathie nutzen!

 

Welche Gewichtung diese Gesellschaft den verschiedenen Maßnahmen zuordnet, ist daraus leicht zu erkennen.

Danach wird behauptet, man würde nicht durch den Kontakt mit dem Virus krank

 

……..Krank werden wir nämlich nicht durch Kontakt mit einem Virus, sondern wenn unser Organismus in seiner Abwehrlage so geschwächt ist, dass das Virus sich ungehindert ausbreiten kann. Durch eine passende homöopathische Arznei kann sich erfahrungsgemäß die Krankheitsdauer verkürzen oder/und sie kann einen deutlich milderen Verlauf nehmen. Eine homöopathische Behandlung kann zusätzlich zu einer konventionellen medikamentösen Behandlung erfolgen. Eine Arzneifindung ist auch per Telefon oder Videotelefonie möglich….

 

Das wiegt Leser womöglich in falsche Sicherheit. Einen Beweis für eine solche Wirkung von Homöopathie bei Infektionen gibt es nicht.

Dann wird behauptet, die Homöopathen hätten Wissen(!) über wirksame Homöopathika gegen SARS-CoV-2 Infektionen. Damit wären sie weiter als die medizinische Wissenschaft der ganzen Welt. Die Homöopathen empfehlen nicht überraschend den Erwerb einer Sammlung verschiedener Homöopathika. Natürlich soll ja auch etwas verkauft werden.

 

…..Dadurch wissen wir mittlerweile recht genau, welche Arzneien sich bei dieser Pandemie besonders bewähren. Es ist deshalb sinnvoll, sich für den Erkrankungsfall eine kleine homöopathische Hausapotheke anzulegen, die folgende Arzneien in einer C30 enthalten sollte: ……

 

Das erinnert frappant an die "Homöopathen ohne Grenzen", die in Afrika Ebolaerkrankte homöopathisch behandeln wollten.

Danach werden Vitamine und Spurenelemente empfohlen, für deren positive Wirkung bei einer SARS-CoV-2 Infektion keine Nachweise existieren.

Besonders amüsant darunter die Feststellung

 

„……Zink unterdrückt die viruseigene RNAse, deshalb sind hohe Zink-Spiegel wichtig…….“

 

Sollte die Website der Homöopathen nicht mehr zugänglich sein, hier ein Dump vom 4.4.2020 

Fazit:

  • Für die ärztlichen Homöpathen ist die Information über effiziente Maßnahmen zur Eindämmung der SARS-CoV2 Pandemie offensichtlich nur von sekundärer Bedeutung. Im Vordergrund steht die Fehlinformation der Patienten.

  • Es wird geleugnet, daß der Kontakt mit dem Virus der entscheidende Faktor der Erkrankung ist.

  • Es werden falsche Behauptungen über die angebliche Wirksamkeit verschiedener Behandlungen ohne Wirksamkeitsnachweis aufgestellt.

  • Wir warnen vor den wiederholten Falschbehauptungen der Homöopathen